Durch die Hölle fix und Fertig. Aber nächste Woche gehe ich wieder hin

"Serious sport is war minus the shooting", steht auf der Internetseite für das Sport Köln. Gleichgültig klicke ich darauf herum. Draußen scheint die Sonne über Köln und ich sitze tatenlos vor dem Computer. Das kann doch so nicht fortbestehen! Voller Erwartung fülle ich das Formular aus und erhoffe mir balidge besserung. Ein paar Stunden später habe ich auch schon eine Reaktion von dem "Instruktor" bekommen. Das Bootcamp findet in ein paar Stunden bei jeder Witterung statt und ich könne auf Anhieb zum Probetraining kommen. Ein kurzer blick auf die Uhr, ja das schaffe ich. Doch was ist das schon wieder für ein gefühl? Mir kommen wie immer Zweifel. Warum habe ich mich blos angemeldet? Auf dem Couch vor dem Tv ist es doch so viel besser. Doch diesmal gehe ich hin! Missmutig gehe ich zur U-Bahn.
Ich und Bewegung, dass passt doch nicht die Bohne? Im Joga in Köln dehne ich mir zweimal im Monat die Gelenke, wenn ich denn mal hingehe. Zugegeben, ansonsten geht mein Engagement für Bewegung gegen null.
Weil ich viel zu zeitig vor ort bin, gehe ich noch etwas im tollen Wald spazieren, wo geht das schon in Köln und genieße die tolle Luft. Ich spiele kurz mit dem Gedanken, wieder weg zu fahren. Als ich gerade gehen wollte, weil ich mir doch so unsicher bin, tauchten schon die ersten Sportler auf. Jetzt muss ich hier bleiben und die 90 Minuten überstehen!
Kurz darauf kahm auch schon der Bootcamp Cologne Instruktor. Er begrüßt uns charmant und es geht auch schon direkt los. Mir ist zumute wie einem Düsseldorfer in Köln, kann ich hier überhaupt mithalten? Blamiere ich mich bis auf die Knochen?
Zum Aufwärmen joggen wir zu einer Grünfläche. Als wir eintreffen, bin ich gut warm und bereit für mehr Bootcamp Köln action. Hampelmänner. schreit der Instruktor. Ich hampele wie ein tier. Der Schweiß rinnt mir nur so durch das Gesicht.
Es folgt eine Partnerübung. Fuß hoch schwingen und den Fuß des anderen festhalten. Dann beide einbeinig hüpfen. Alex, der einzige Herr im Bootcamp, und ich hüpfen wie zwei tollwütige Hasen auf und ab. Ich bin jetzt schon fertig aber ich beiße die Zähne aufeinander, ich möchte Alex nicht deprimieren. Alex kann als Erster nicht mehr. Das gibt mir richtig Auftrieb. "BREAK", höre ich vom Instruktor. Das habe ich jetzt richtiggebraucht, noch weitere 5 Minuten und mein Herz wäre explodiert.
"Jetzt fahren wir von Köln nach Afrika", stimmt uns der Trainer auf die nächste Übung ein. "Wir machen den Bären, den Leoparden und das Krokodil", Er wirft sich schwungvoll auf den Erdboden und macht vor, wie die Tiere sich bewegen und was wir machen sollen. Das sieht schon komisch aus, gut das wir hier keine Betrachter haben. Während ich noch überlege wie diese Kreaturen aussehen und wie Sie sich bewegen, nimmt Alex schon das Raubtier und schleicht auf allen Vieren um mich herum. "Ich bin ein Bär", sagt er, bleibt sitzen, wo er gerade ist und hechelt. Jetzt bin ich dran. "Ihhh, hier ist überall Humus und ich soll das anpacken", rutscht es mir heraus, während ich bei meinem Bärentanz den halben Königsforst umgrabe. Zum Glück hat der Instruktor meinen Prinzessinen-Appell nicht gehört. "LOS, los du kannst noch ein paar! " feuert er mich laut an. Er muss es ja drauf haben.
Als nächstes kommt, Prisoners Workout. Training für Inhaftierte: Kniebeuge, von unten in die Liegestütz hüpfen, Arme beugen, vorspringen und dann mit voller Energie in den aufrechten Stand hüpfen. "Das ist gut für Po und Beine" Das ganze 15 mal. "Schnell und schmerzhaft", schreit der Instruktor mir entgegen. Unter meinem Oberhemd dampfe ich wie der Aufguss einer Sauna. Ich muss an den Film "Saw" denken und flüstere mir selbst zu: "Keine Schmerzen, keine Schmerzen. "
Nun kann ich nicht mehr und lege mich auf dem Rücken. Der eckel Boden, von zuletzt, ist aufeinmal ein himlische Ruhelager für mich. Meine Rübe ist so feuer Rot dass man mich hier in Bodennähe mit einem Apfel verwecheln könnte.
Mit dem Muskelkater kommt das Selbstmitleid. Am nächsten Tag fühle ich mich wie Pudding. Po, Beine, alles tut weh. Beim Anblick einer Stufe bekomme ich Panikattacken. Die Kollegen belustigen sich über mich: "Auf den Untergrund mit dir, zehn Liegestütze", tönt es vom nachbar Pult. Ich lache gequält, suhle mich in meinem Muskelkater-Selbstmitleid und versuche mich auf das nächste Bootcamp zu konzentrieren. Ich hoffe der extreme Muskelkater ist bis dahin futsch, dieses Bootcamp Köln Training möchte ich erst mal ein weile weiter machen.